Sonntag, 17.3.2024: Kino in Kierling!
In Kooperation mit EU XXL Die Reihe zeigen wir im Pfarrsaal Kierling:
Corsage
Sonntag, 17.3.2024, Beginn 19:00
© Alamode Film
Buch & Regie: Marie Kreutzer
Kamera: Judith Kaufmann
Mit: Vicky Krieps, Katharina Lorenz, Jeanne Werner, Manuel Rubey u.a.
Ö/LUX 2022, Spielfilm
110 Min, OF
Elisabeth hat als Kaiserin von Österreich-Ungarn ausschließlich repräsentative Pflichten zu erfüllen. Ihre Tage sind belanglos und werden von ihrem sich selbst auferlegten Diktat zusammengehalten: Morgens lässt sie sich von den Hofdamen ihre Taille messen, das Korsett noch enger schnüren und hält Diät. Mit ihren Hofdamen unternimmt sie Reisen, nähert sich dem berühmten Jagdreiter Bay Middleton an und flirtet mit ihrem Cousin Ludwig II. Der Blick in die Ferne öffnet der Kaiserin Perspektiven, weckt in ihr den Wunsch der Selbstermächtigung, weg von den Konventionen und ihrem zerbrochenen Selbstbild.
Eine Anmerkung: Wir haben uns nach langen Diskussionen bewusst dazu entschieden, diesen Film zu zeigen.
Zum Einen deshalb, weil dieser Film eine Diskussion anregen soll zum Thema Kinderschutz - siehe Stellungnahme der Akademie des Österreichischen Films - und zum Anderen, weil so viele Menschen an diesem Film mitgearbeitet haben, die in keiner Weise mit den Taten von Florian Teichtmeister zu tun haben.
Im Film Corsage wirkt ein Schauspieler mit, der wegen des Besitzes und der Bearbeitung von sexuellen Missbrauchsdarstellungen Minderjähriger zum Leid zahlreicher Kinder beigetragen hat. Florian Teichtmeister ist zwar ein prominenter, aber leider bei weitem kein einzelner Fall. Die Statistiken, die ans Licht kamen, sind eine ultimative Aufforderung zu handeln. Diesem Thema muss sich sowohl die Kulturbranche, als auch die Gesellschaft stellen.
Es gilt, die Sichtbarkeit der Filme zu nutzen, um das Thema Kinderschutz in Filmproduktionen und sicheres Arbeiten zu thematisieren und eine Debatte anzustoßen und zu führen. Die Themen Machtmissbrauch, sichere Arbeitsbedingungen und Nachwuchsförderung beschäftigen alle Menschen gleichermaßen [...] .
„Es gilt, auf allen Ebenen in der Branche eine Transformation von einer „Kultur des Wegschauens“ zu einer „Kultur des Hinschauens und des Darüber-Redens“ zu etablieren und täglich zu üben. So lange war Wegschauen die erste und übliche Reaktion, dass wir das jetzt tatsächlich üben müssen: Hinschauen üben. Darüber reden üben. Worte finden, Vorgänge benennen. Wir wollen uns selbst, die Branche und die Gesellschaft immer wieder herausfordern, veraltete Denkmuster abzulegen,“ so Verena Altenberger, Präsidentin der Akademie des Österreichischen Films. „Gleichzeitig werden wir als Akademie des Österreichischen Films immer die Freiheit der Kunst verteidigen. Diese endet jedoch, wo die Freiheit oder psychische und körperliche Unversehrtheit von Mitwirkenden verletzt wird.“
Quelle: Akademie des Österreichischen Films
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