Anlässlich des Filmabends im November 2016 mit dem israelischen Film „Mein Herz tanzt“ wurde eine Auswahl von Büchern zu dem Themenschwerpunkt Israel – Palästina zusammengestellt:
„Mein Herz tanzt“ IL/D 2014, Spielfilm, 100 min, DF
Mein Herz tanzt erzählt die Geschichte von Eyad, der als bislang erster und einziger Palästinenser an einer Elite-Schule in Jerusalem angenommen wird. Eyad ist sehr bemüht, sich seinen jüdischen Mitschülern und der israelischen Gesellschaft anzupassen – denn er möchte dazugehören.
Sein Leben in Jerusalem nimmt eine Wendung, als sich die schöne Jüdin Naomi in Eyad verliebt. Eine Liebe, die gegenüber Familie und Freunden geheim bleiben muss. Naomi möchte gegen alle Widerstände zu Eyad stehen, und auch Eyad ist bereit, alles für Naomi zu tun.
Als einer der wichtigsten unter den Autorinnen und Autoren ist Amos Oz zu nennen, der sich mit seinem gesamten Schaffen für den Frieden und die Verständigung mit den Palästinensern einsetzt.
Amos Oz „Eine Geschichte von Liebe und Finsternis“ (Autobiografie)
Amos Oz kann als der berühmteste lebende israelische Schriftsteller bezeichnet werden. Er wurde 1939 in Jerusalem als Sohn osteuropäischer Einwanderer geboren und studierte Literaturwissenschaften und Philosophie an der hebräischen Universität in Jerusalem. Amos Oz engagiert sich sein ganzes Leben lang für ein friedliches Zusammenleben von Israelis und Palästinensern und ist unter anderem Friedenspreisträger des deutschen Buchhandels.
In seiner Autobiografie beschreibt er seine Familiengeschichte inmitten der politischen Umbrüche seiner Zeit.
Amos Oz „Judas“ (Roman)
Amos Oz hat, als er sich im November 2014 in Hamburg fürden erstmals verliehenen Siegfried-Lenz-Preis bedankte, daran erinnert, wie oft er noch immer wegen seines Eintretens für einen palästinensisch-israelischen Kompromiss als Verräter beschimpft werde. Oz gehört zu den Gründern der peace-now-Bewegung und streitet für die Zwei-Staaten-Lösung. "In meinem neuen Roman werden auch einige Personen als Verräter bezeichnet, einschließlich Judas Ischariot, doch eigentlich sind sie die idealistischsten, eifrigsten und hingebungsvoll Gläubigen gewesen". (Spiegel Online, 03.03.2015)
Sein palästinensischer Kollege Sari Nusseibeh wuchs keine 100 Meter entfernt von ihm in Ost-Jerusalem auf und erzählt in seinem Buch vom Leben auf der arabischen Seite:
Sari Nusseibeh „Es war einmal ein Land” Ein Leben in Palästina
Die beiden Autoren erhielten 2010 gemeinsam den Siegfried-Unseld-Preis.
Lizzie Doron “Who the Fuck is Kafka”
Lassen Sie sich von dem Titel nicht abschrecken! In ihrem Roman erzählt die Autorin von einem Palästinenser und einer Israelin, die einander in Deutschland bei einer der zahlreichen Friedensdiskussionen begegnen. Bei der Entwicklung eines gemeinsamen Projektes treten die Schwierigkeiten der beiden Kulturen und die unterschiedlichen Lebensumstände im Umgang miteinander zu Tage.
Zeruya Shalev „Liebesleben“, „Schmerz“
Die Romane der israelischen Autorin fesseln mit ihrer gnadenlos treffenden Charakterisierung von handelnden Personen und des Lebens heutigen Israel.
Leon Uris „Haddsch“
Der Autor des Romans „Exodus“ erzählt in „Haddsch“ fesselnd über die politischen und gesellschaftlichen Umbrüche im Zeitraum 1922 bis 1956 aus der Sicht eines jungen Palästinensers.
Herman Wouk „Das Land der Hoffnung“ Ein Israel-Roman
Aus der Perspektive dreier Familien erzählt der Autor die Epoche der Gründung des Staates Israel von der Unabhängigkeitserklärung 1948 bis zum Sechstagekrieg 1967. In dem sorgfältig recherchierten Epos verschmelzen individuelle Schicksale mit historischem Zeitgeschehen.
Leon Zelman „Ein Leben nach dem Überleben“
Leon Zelman, Gründer und Präsident des Jewish Welcome Service, erzählt seine eigene Geschichte - von der traditionsgeprägten Welt des jüdischen Stetls mitten durch den Horror des Holocaust bis zum Leben danach. Nicht bitter und rachsüchtig sondern voll Optimismus mit dem Blick nach vorne und mit dem Traum von einer Jugend, die eine Welt baut, in der Antisemitismus und Rassismus keinen Platz mehr haben.
Ari Rath „Ari heißt Löwe: Erinnerungen“
Ein weiterer großer Verfechter des Friedens, erst im Jänner 2017 in Wien gestorben, erzählt in seinen Erinnerungen aus seinem Leben, der Kindheit in Wien, als Kibbuznik und langjähriger Chefredakteur der Jerusalem Post.
M. Wise, M. Abegg jr., E. Cook „Die Schriftrollen von Qumran“
Übersetzung und Kommentar mit bisher unveröffentlichten Texten (1997)
Die Höhlenschriften von Qumran sind seit ihrer Entdeckung im Jahr 1947 am Toten Meer Gegenstand zahlloser Forschungen, Analysen und Interpretationen. Dieses Werk enthält die Gesamtausgabe der Texte von Qumran, die in 50-jähriger Forschungsarbeit entschlüsselt und in einen sinnvollen Zusammenhang gestellt werden konnten.
Martin Schäuble, Noah Pflug „Die Geschichte der Israelis und Palästinenser“ aktualisierte Neuausgabe 2016
Wer den Konflikt zwischen Israelis und Palästinensern verstehen will, muss sich mit ihrer Geschichte auseinandersetzen. Dieses Buch richtet sich an Schüler und Studenten ebenso wie an alle ganz normalen Zeitungsleser und Fernsehzuschauer, die sich fragen: Wieso kommt es zu keinem dauerhaften Frieden? (Zitat, S.8) Gut verständlich und mit Karten und Zeittafeln wird die bewegte Geschichte der beiden Völker aufgezeichnet.
Barbara Tuchman „ Bibel und Schwert: Palästina und der Westen. Vom Frühen Mittelalter bis zur Balfour-Declaration 1917 “
Wolfgang Büscher „Ein Frühling in Jerusalem“
Wolfgang Büscher bewegt sich durch Jerusalem - tausende Jahre alte Räume, aufgeladen mit Religion, Prophetie, Politik, verbringt die Tage in arabischen, christlichen, jüdischen Vierteln. Er taucht ein in diese Welt und vermittelt einen Blick in eine unerschöpfliche Vergangenheit und eine faszinierende Gegenwart.